Anlässlich des „Tages der Pflege“ appelliert Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer an die Bundes- und Landesregierung, einen drohenden Pflegenotstand zu verhindern und gleichzeitig, das System zukunftsfit zu machen: „Die demographische Entwicklung zeigt in eine einzige Richtung, nämlich, dass in Zukunft immer mehr Bürger Pflegebedarf haben werden, darauf ist das System nicht vorbereitet. Dazu kommt, dass bereits jetzt massive Versorgungslücken herrschen und auch Missstände können nicht geleugnet werden.“ Zwei Grundpfeiler des Pflegesystems gehören dringend bearbeitet, fordert Köfer: „Diese sind die Personalsituation und die Finanzierung des gesamten Bereichs. Wir brauchen zukünftig wesentlich mehr bestens ausgebildete Fachkräfte und zudem eine komplette Neuaufstellung des Pflegefonds, der derzeit nur einer Hansaplast-Lösung gleichkommt, ohne Zukunftsabsicherung.“ An der verstärkten Akquise von Fachkräften aus dem Ausland führe kein Weg vorbei, so Köfer, der auch eine Forcierung der Pflegeausbildung in Österreich einmahnt.
Köfer setzt sich auch einmal mehr für eine echte Pflegereform auf Bundesebene ein: „A und O ist es, das Pflegepersonal aufzuwerten, für gerechtere Löhne in diesem so wichtigen Bereich zu sorgen und gleichzeitig die mobile Pflege stärker zu verankern. Grundphilosophie muss es sein, dass jeder Bürger diese Pflege erhalten soll, die er und sein engstes Umfeld wünschen.“ Lange Wartezeiten bei mobilen Diensten und gesperrte Betten in der institutionellen Pflege gehören leider auch in Kärnten zum Alltag, weiß Köfer, ebenso wie der „Pflexit“, die Flucht von Fachkräften aus dem Pflegebereich. Von der bevorstehenden Fachenquete des Landtages erwartet sich Köfer „neue Lösungsansätze und das Aufzeigen von Wegen aus der Krise“. Köfer hat als Referenten den Fachexperten Priv.-Doz. Dr. Thomas Dorner, den Leiter der Akademie für Altersforschung am Haus der Barmherzigkeit, gewinnen können: „Sein Vortragstitel lautet Entwicklung von Pflegebedürftigkeit und Pflegebedarf sowie Möglichkeiten der Prävention.“