In einer Reaktion auf die Pressekonferenz zum Thema Suchthilfe und -prävention merkt Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer an, dass Prävention bereits in einer sehr frühen Phase beginnen muss: „Andere europäische Staaten, wie beispielsweise Island, setzen ganz besonders darauf, Kindern und Jugendliche sinnstiftende Aktivitäten und Freizeitbeschäftigungen anzubieten. Kinder und Jugendliche sollen sich stärker selbst verwirklichen können. Auch dieser Ansatz könnte in Kärnten stärker verfolgt werden.“ Es gilt, so Köfer, Kindern und Jugendlichen im Alltag und in ihrer Freizeit etwas zu bieten, was ihnen Spaß macht und sie erfüllt: „So werden Suchtmittel erst gar nicht zu einem Thema oder einer Lösung.“ Ebenfalls erachtet es Köfer als notwendig, psychosoziale Unterstützungsleistungen für Kinder und Jugendliche zu forcieren.
Nach wie vor ist es auch so, dass viele Betroffene in keinem Programm erfasst sind, daher unter jeglichem Radar schweben und nicht erreicht werden können, weiß Köfer: „Es wird daher auch in Zukunft notwendig sein, neue, vor allem niederschwellig angelegte Ansätze in der Prävention zu finden, beispielsweise sollten ehemalige Drogensüchtige in die Präventionsarbeit eingebaut werden.“ Laut Köfer sei es notwendig, dass in Kärnten eine datenbasierte und gleichzeitig zeitgemäße Sucht- und Präventionspolitik umgesetzt wird: „Es ist auch die Aufgabe der Politik, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen und zu begleiten.“
Ablehnend steht Köfer einer Präventionspolitik mit dem erhobenen Zeigefinger gegenüber: „Das führt meistens zu dem genauen, krassen Gegenteil, was in der Präventionsarbeit eigentlich erreicht werden sollte. Auch eine strikte Verbotspolitik, beispielsweise im Bereich von Nikotinbeuteln, wird nicht zum Ziel führen.“ Weiterhin als zwingend notwendig erachtet Köfer ein striktes Vorgehen gegen Drogendealer, der Wurzel vieler Probleme. Großes Lob äußert Köfer gegenüber der Polizei und deren Experten in diesem Bereich: „Sie schaffen es regelmäßig, Dealer dingfest zu machen und Netzwerke zu zerschlagen. Ihrem Einsatz gegen Drogen gebührt Dank und große Anerkennung.“