Als Alarmsignal sieht Team Kärnten-Chef Bgm. Gerhard Köfer die aktuellen Daten der Statistik Austria, die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht hat: „Mit einem Bevölkerungswachstum von gerade einmal 0,1 Prozent gegenüber 2024 weist Kärnten österreichweit gesehen das geringste Wachstum aller Bundesländer aus. Sogar das Burgenland kann hier auf bessere Werte verweisen.“ Wobei laut Köfer auch das geringe Wachstum relativiert werden muss: „Die meisten neuen Kärntner kamen 2024 aus Syrien. Es kamen allgemein mehr Syrer als Deutsche nach Österreich.“ Ebenfalls bedenklich sei laut Köfer die weiterhin negative Geburtenbilanz, die Gegenüberstellung von Geburten und Sterbefällen in unserem Bundesland, die bereits seit einem Jahr vor der Jahrtausendwende negativ ausfällt.
Die demographische Entwicklung Kärntens sei laut Köfer eine der zentralsten Problemstellungen, der sich die Politik intensiver widmen muss: „Zur negativen Geburtenbilanz kommt, dass der allgemeine demographische Wandel sehr stark fortgeschritten ist. Langfristig fehlen unserem Bundesland qualifizierte Arbeitskräfte, was massive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort und den Wohlstand haben wird. Die Mehrheit der Kärntner ist inzwischen über 45 Jahre alt. Uns mangelt es an jungen Generationen. Schwindendes Arbeitskräftepotenzial ist eine erhebliche Bedrohung für die gesamte Wirtschaft und hemmt Entwicklungsmöglichkeiten.“
Die aktuellen Daten zeigen, dass dringend Gegenmaßnahmen gesetzt werden müssen, so Köfer: „Innerhalb Österreichs zogen 1.600 Kärntner mehr in andere Bundesländer als umgekehrt, das belegt die Handlungsnotwendigkeit. Das Standortmarketing muss endlich in die Gänge kommen und dafür sorgen, dass Menschen, auch abseits von Urlaub und Erholung, nach Kärnten kommen. Arbeiten und leben, wo andere Urlaub machen, muss das Motto der Zukunft werden. Wir befinden uns in einem Wettbewerb um Arbeitskräfte.“
Im Hinblick auf die Eröffnung der Koralmbahn muss es noch ein weiteres Motto geben, nämlich studieren, wo andere Urlaub machen, so Köfer: „Die Universität in Klagenfurt muss an Fahrt aufnehmen und Alleinstellungsmerkmale bieten. Es kann nicht sein, dass junge Kärntner nur nach Graz gehen, es muss auch umgekehrt etwas passieren.“
Köfer erachtet es auch als notwendig, die Kinderbetreuung weiter auszubauen: „Bei der Kinderbildung und -betreuung handelt es sich nicht nur um eine essenzielle Zukunftsaufgabe, sondern auch um einen Standortfaktor. Eine hochqualitative Kinderbetreuung sorgt dafür, dass Kärnten als Arbeits- und Lebensraum attraktiver wird und neue potenzielle Arbeitskräfte anspricht. Diese brauchen wir in Kärnten mehr denn je.“