Einen unfassbaren Fall von Abgehobenheit, Machtrausch und Freunderlwirtschaft hat Gerhard Köfer im Rahmen einer Pressekonferenz aufgedeckt: Der Team Kärnten-Chef hat jene Kuverts geöffnet, die die Namen von sechs Neubestellungen von Abteilungsleiterposten in der Landesregierung und eines Geschäftsführers in einer landesnahen Gesellschaft enthielten: „Diese sechs Kuverts wurden von mir Ende Dezember, zu Beginn der Ausschreibungsphase, bei einem Notar hinterlegt und jetzt, nachdem die Abteilungsleiter-Bestellungen in der Regierungssitzung durchgewunken wurden, von mir geöffnet. Alle sechs Personen waren Volltreffer.“ Laut Köfer beweise dies, dass unabhängige Personen ohne Naheverhältnis offenbar wenige Chancen auf einen Spitzenjob im Landesdienst haben und die bereits im Vorjahr im Hinterzimmer fixierten Kandidaten zum Zug gekommen sind. Köfer zieht zudem einen Vergleich zum Ibiza-Video: „Was bei Strache nur Theorie war, scheint Kaiser durchzuziehen: Zack, zack, zack werden die offenbaren Wunschkandidaten auf Spitzenjobs gehievt und damit die Objektivierungen ad absurdum geführt. Das ist mehr als ein zu hinterfragendes Sittenbild.“
Objektivierungen werden laut Köfer so zu Subjektivierungen und die Ausschreibungen dienten offenbar nur dazu, um die Fassade einer gewissen Objektivität und Transparenz zu wahren bzw. diese zumindest vorzugaukeln. Köfer fordert LH Kaiser auf, die Referatszuständigkeit für das Personal sofort abzugeben. Zukünftig soll diese laut der Forderung Köfers bei LR Fellner und einem der beiden VP-Landesräte angesiedelt sein. Zudem kündigt Köfer eine umfangreiche Landtags-Anfragenserie zu dieser Postenschacher-Orgie an. Zielsetzung des Team Kärnten bleibe, dass die persönliche Qualifikation zählt und nicht das Parteibuch, sagt Köfer.