Ankauf des Bachmann-Hauses: „In Krisenzeiten völlig deplatziertes Prestigeprojekt“

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Auf großes Unverständnis stößt bei Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer der präsentierte Ankauf des Hauses von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt: „Gerade in der aktuellen Phase sollte es überall in Kärnten darum gehen, die Auswirkungen der Corona-Krise bestmöglich abzufedern. Solch ein kulturelles Prestigevorhaben der Kärntner Privatstiftung zählt sicherlich nicht dazu. Wir brauchen Projekte, die Menschen in Beschäftigung bringen und sozial wirken.“ Dass für die Liegenschaft, das Inventar und die Bibliothek Bachmanns ein Betrag von einer halben Million Euro ausgegeben wird, ist für Köfer nicht nachvollziehbar: „Die noch vorhandenen Mittel dieser ominösen Stiftung sollten eigentlich gerade jetzt für nachhaltige Projekte bzw. für die direkte Unterstützung der Menschen verwendet werden. Diesen Mitteleinsatz kann ich hinten und vorne nicht nachvollziehen. Solch ein Projekt kann man dann umsetzen, wenn im Land keine gravierenden anderen Sorgen vorherrschen und das bestimmende Thema sind. Warum geht man nicht her und entwickelt ein Projekt gegen Armut?“

Team Kärnten-Chef Köfer verlangt, dass alle Gutachten, die diesen Ankaufswert rechtfertigen sollen, öffentlich gemacht werden: „Darüber hinaus muss auch aufgeklärt werden, wie man auf Sanierungskosten in der Höhe von einer Viertelmillion Euro kommt. Ich verstehe viele Bürger, die angesichts von über 750.000 Euro an aufgewendeten Mitteln heftige Kritik an diesem Vorhaben äußern. Man wird auch den Verdacht nicht los, dass man hier jemanden einen Gefallen tun möchte.“

Köfer kündigt zu dieser Causa eine Landtagsanfrage an LH Kaiser an: „Wir möchten minuziös aufgeklärt wissen, wie man zu diesen Summen kommt und warum die Familie das Haus an das Land loswerden wollte.“ Ebenfalls kündigt Köfer eine weitere Anfrage zu den allgemeinen Geschäftstätigkeiten der Privatstiftung an: „Hier wird es darum gehen, genauestens zu erfahren, über welche Mittel diese geheimnisvolle Einrichtung noch verfügt.“ Köfer habe bereits mit einer ersten Anfrage zu dieser Stiftung zu Beginn der Legislaturperiode etwas „Lichts in Dunkel“ bringen können: „Diese Aufklärungsarbeit müssen wir Sinne der Bürger weiter fortsetzen. Diese Privatstiftung ist eine Blackbox und eine zweite Landeskasse. Das ist nicht zu akzeptieren.“

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